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Fürstenpaare aus fünf Jahrhunderten auf Medaillen und Münzen (Band 4)

Geisteswissenschaften

 

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Martin Leibfried

Fürstenpaare aus fünf Jahrhunderten
auf Medaillen und Münzen

Band 4: Auktionsergebnisse - Nachträge - Stammtafeln

304 Seiten, Format DIN A4, Hardcover, gebunden


ISBN: 9783957351159

Verlag Wissenschaftliche Scripten


Die unterschiedlichsten Beweggründe haben die Menschen zum Sammeln gebracht. Inwieweit sich die Sammelleidenschaft auf den in der Steinzeit überlebenswichtigen Jagdinstinkt zurückführen lässt, kann hier nicht geklärt werden. Die Frage, warum vor allem Männer sammeln, ist jedoch relativ einfach zu erklären.
Frauen haben durch Beruf, Haushalt und Kinder keine Zeit und in der Regel auch weniger Finanzmittel zur Verfügung. Dies ist sehr bedauerlich, da gerade die Frauen und deren prachtvolle Drapierung die Medaillen und Münzen mit der Darstellung von Paaren besonders reizvoll – und eben besonders für weibliche Sammler – machen.

 

Im Lauf der Zeit wurde dem Verfasser immer schmerzlicher bewusst, dass das gewählte Thema unter zwei großen Mängeln leidet. Das erste Manko ist, dass bei weitem nicht auf alle Fürstenpaare Medaillen oder Münzen geprägt oder gegossen worden sind, so dass sich leider schon grundsätzlich keine vollständige Liste der Herrscherpaare auf Medaillen erstellen lässt.

Der zweite Mangel ist, dass ein Verzeichnis aller Darstellungen zu diesem Thema mit großer Wahrscheinlichkeit aus zeitlichen und finanziellen Beschränkungen nicht möglich ist. Dennoch war in drei Bänden versucht worden, das Thema so umfassend wie möglich darzustellen und dabei nicht nur die Namen und Abbildungen aneinanderzureihen, sondern zu den behandelten Personen auch Informationen, Anmerkungen und Kommentare beizugeben, um das Thema in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Auf diese Weise sollten die Bände über die reine Abhakliste (und auch über das Feld der Numismatik an sich) hinaus zur weitergehenden Beschäftigung mit den dargestellten Personen anregen.

 

Dass noch ein vierter Band erscheinen musste, war bei dem umfassenden Thema von vornherein abzusehen. Bei der Fülle an Einzelinformationen konnten Versehen und Irrtümer, die zu berichtigen sind, nicht ausbleiben.

 

Zu einzelnen Personen wurden weitere Einzelheiten eruiert, die für ein umfassenderes Gesamtbild der Persönlichkeit nicht unterschlagen werden konnten. Außerdem waren bereits während der Arbeit an den Bänden ständig Nachträge einzuschieben (kenntlich an den Buchstaben hinter den Ordnungszahlen), was natürlich auch nach Abschluss der drei Bände nicht einfach aufhörte. Diese nach Abschluss der drei Bände auftauchenden Stücke werden jetzt hier nachgetragen.

 

Der vorliegende vierte Band enthält also zunächst einmal die Korrekturen, Ergänzungen und Nachträge zu den Bänden 1 bis 3. Darüber hinaus sollte aber auch die Gelegenheit genutzt werden, das in den drei Bänden vorgelegte umfangreiche numismatische Material für diejenigen, die mit dem Material weiterarbeiten möchten, etwas aufzuarbeiten – nur in Ansätzen natürlich –, wie es in einigen Buchbesprechungen zu den ersten drei Bänden vorgeschlagen worden war. Daher folgen eine statistische Auswertung der Darstellungsweise der Paare und eine Beschreibung der Veränderungen dieser Darstellungsweise. Dann wurden einige Essays aufgenommen, in denen das Material beispielhaft untersucht und ausgewertet wird. Diese betreffen etwa die Verwandtschaftsverhältnisse der Fürstenpaare untereinander, aber auch die Darstellungen der Personen und die Themen der Rückseiten, die ja immer in einem nicht zu unterschätzenden Verhältnis zur Vorderseite – hier also zu den Fürstlichkeiten – stehen. Das Thema Genealogie und die dazugehörigen Stammbäume hat Frau Claudine Walther dankenswerter Weise mit Bravour bearbeitet. Herr Achim Feldmann, der auch bei dem 4. Band als Lektor tätig war, hat sich um das Problem der Rückseiten und deren Veränderungen über die Jahrhunderte verdient gemacht. Zuletzt, aber vom Umfang her der bei weitem größte Teil, werden 6.000 Auktionsergebnisse und 1.900 Preiseinschätzungen geboten, die im Lauf der sich über viele Jahre erstreckenden Arbeit an dem Thema gesammelt wurden. Diese sollen einen schnellen Überblick über die Preisentwicklung der einzelnen Stücke und eine Einschätzung über Seltenheit und Beliebtheit ermöglichen.

 

Ziel dabei war es, zu jedem Stück möglichst Ergebnisse in den verschiedenen Erhaltungsgraden und verwendeten Metallen anzugeben. Für kleine und moderne Exemplare fehlt oft ein Ergebnis, da sie aus ökonomischen Gründen nicht für auktionswürdig erachtet werden. Diese Lücke durch Schätzungen zu schließen, schien dem Autor lange Zeit zu gewagt und zu der Arbeit gezeigt hat, zu viele Stücke nicht durch Auktionsergebnisse bewertet. Deshalb hat der Autor den Entschluss gefasst, trotz der Bedenken die nicht in Aktionen erfassten Exemplare nach bestem Wissen und Gewissen in den beiden Erhaltungsgraden „fast Stempelglanz“ und „sehr schön/vorzüglich“ zu bewerten. Seine gesammelten Erfahrungen während der langen Arbeit den dem Projekt kamen ihm hierbei zugute.

 

Das Thema „Pseudomünze“ wird immer aktueller. Trotz der heute mehr und mehr genutzten modernen Zahlungsmöglichkeiten wird der Markt mit Münzen überschwemmt, die im Herausgeberland teilweise nie in Erscheinung treten und in der Regel auch nicht zum Nominalwert in den (Sammler-)Verkehr gebracht werden. Wie groß die Verzerrung inzwischen geworden ist, lässt sich am Umfang der Kataloge „World Coins“ abschätzen. Der Band 1801 bis 1900 hat 1.296 Seiten, derjenige für die Jahre 1901 bis 2000 (46. Auflage) hat 2.384 Seiten und derjenige von 2001 bis 2018/19 (3. Auflage) hat bereits jetzt einen Umfang von 1.488 Seiten. Allein Frankreich füllt 4 Seiten, und die Isle of Man ist mit 29 Seiten vertreten, und das bei rund 85.000 Einwohnern. Selbst die Prägungen der Bundesrepublik Deutschland füllen „nur“ 5 Seiten. Ein Trost ist es natürlich, dass diese Flut der Prägungen vielen Künstlern Arbeit gibt. Hier waren Bewertungen besonders schwierig, da es kaum einen Zweitmarkt für solche Prägungen gibt.

 

Zum Schluss dieses Vorwortes noch ein Hinweis, der eigentlich schon im ersten Band nötig gewesen wäre: Der Einfachheit halber wurden, mit wenigen Ausnahmen, alle Personen mit dem Namen und Titel angeführt, den sie als Herrscher führten. Dies war nötig, um die Personen eindeutig identifizieren zu können. Es kann zum Beispiel davon ausgegangen werden,
dass die Mehrzahl der Sammler nicht die Namen des britischen Prinzen Albert Friedrich Georg Herzog von York kennen, den späteren König Georg VI. Auch der des Prinzen Anton Clemens Theodor Maria Joseph Franz Xaver Aloys Januar dürfte weithin unbekannt geblieben sein. Aus diesem wurde der allen Sammlern bekannte Anton, König von Sachsen.

 


 

 

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